Welche Kühlmittelpumpe passt zu welcher Maschine?
Zuordnung von Kühlmittelpumpen zu Werkzeugmaschinen in der Metallverarbeitung
Auch wenn sich die Anwendungen und Einsatzgebiete der Pumpen ähneln und es im Prinzip immer um die gleiche zu verrichtende Pumparbeit geht, nämlich das Fördern von Kühl- bzw. Kühlschmiermitteln, so eignet sich natürlich nicht jede Kühlmittelpumpe für den Einsatz in jeder beliebigen Maschine.
Wir haben für Sie gewissermaßen „das Pferd von hinten aufgezäumt“ und beschreiben hier die Zuordnung der verschiedenen Pumpen aus der Sicht des Technikers / Ingenieurs, der eine Austauschpumpe für eine konkrete Maschine benötigt.
95% unserer Pumpen werden im Bereich der Metallbearbeitung eingesetzt, z.B. in Bandsägen, Drehmaschinen, Standbohrmaschinen oder Fräsen. Aus diesem Grund beschränken wir uns mit dieser Beschreibung auf Werkzeugmaschinen, welche man in der metallverarbeitenden Industrie, respektive dem metallverarbeitenden Handwerk findet.
Kühlmittelpumpen für kleinere Werkzeugmaschinen
Für kleine, primär halbautomatische und manuelle Bandsägen, z.B. von den Herstellern
- Carif
- Bianco
- FMB
- Pedrazzoli
- Ritke
- Elmag
- Bomar
sowie Kreissägen, Standbohrmaschinen und andere Maschinen für die Metallbearbeitung, eignet sich der Pumpentyp SA (Eintauchtiefe 85 – 150mm).
Die Kühlmittelpumpe des Typs SA haben den großen Vorteil, dass sie ohne Änderungen sowohl an 230 V als auch an 400 V betrieben werden können, da sie von einem Einphasen-Elektromotor angetrieben werden.
Kühlmittelpumpen für z.B. große Bandsägen
Für größere halbautomatische und vollautomatische Bandsägen, die eine größere Fördermenge erfordern als der Typ SA eignen sich die Pumpen des Typs PA-35 (Eintauchtiefe 85 – 300mm)
Hersteller z.B.
- Kaltenbach
- Bauer
- Eisele
- Kasto
- Beringer
- Bianco
- IT
- Elmag
Aber auch für kleinere Drehbänke und Fräsen, Planschleifmaschinen, automatische Standbohrmaschinen, Gewindeschneidmaschinen etc. ist die PA-35 geeignet. Sie ist für den Anschluss an 230 V und 400 V verfügbar.
Kühlmittelpumpen für Planschleifmaschinen und große Drehbänke
Für Maschinen, die viel Kühlschmiermittel benötigen, wie beispielsweise Planschleifmaschinen, große Drehbänke und Fräsmaschinen, Maschinen für die Bearbeitung von Glas und seltener große Bandsägen, sind Pumpen des Typs PA-70 (Eintauchtiefe 85 – 300mm) und PA-150 ( Eintauchtiefe 120 – 400mm) geeignet.
Die PA-70 gleicht der PA-35 kann jedoch etwa die doppelte Flüssigkeitsmenge liefern, sie eignet sich also für Aufgaben, für welche die PA-35 zu klein ist. Die Kühlschmiermittelpumpe PA-70 ist sowohl für den Anschluss an 230 V (Einphasenbetrieb) als auch 400 V (drei Phasen / Drehstrom) verfügbar.
Die PA-150 ist die größte von uns vertriebene Kühlmittelpumpe. Sie kommt dort zum Einsatz, wo die erforderliche Flüssigkeitsmenge besonders groß ist. Auch sie ist für den Anschluss an 230 V und 400 V verfügbar.
Unsere Kühlmittelpumpen sind in der Regel nicht für CNC-Maschinen geeignet, da diese mit Drücken jenseits von einem bar arbeiten. Unsere Pumpen sind als Niederdruckpumpen konzipiert und liefern maximal ein bar Betriebsdruck, was einer Wassersäule von ca. 10 Metern entspricht.
Tabellarische Übersicht Zuordnung Pumpe / Maschine
Werkzeugmaschine / Aufgabe | Kühlmittelpumpe | Typische Fördermenge (l/Min) |
Kleine Bandsäge | SA, ES-P | 5-10 |
Große Bandsäge | SA, PA-35 | 10-20 |
Drehbank | PA-35 | 5-25 |
Planschleifmaschine | PA-37, PA-70, | 10–50 |
Umpumpen von Flüssigkeiten | PA-35, PA-70, PA-150, ES-P, ES-ES3 | 1-100 |
Kühlen von Geräten (Schweißgeräte, Wärmetauscher, CNC-Spindel etc.) | PA-35, PA-70, PA-150 | |
Ölskimmer | ES-ES3 | 2-15 |
Praktische Hinweise zu unseren Pumpen
- Die Pumpen vom Typ SA sind besonders für den Einsatz in Bandsägemaschinen konzipiert. Für andere Maschinen, insbesondere solche, die einen ununterbrochenen Dauerbetrieb der Pumpe erfordern, ist sie weniger geeignet. Greifen Sie in einem solchen Fall zum Beispiel auf die PA-35 zurück.
- Alle Maschinen, die an Drehstrom (3 Phasen, 400 Volt) betrieben werden, sollten mit einer Pumpe vom Typ PA ausgestattet werden. Die SA kann zwar auch an 400 Volt angeschlossen werden, nutzt dabei aber nicht alle 3 Phasen. Also: Drehstrom ist Trumpf – ein richtiger BMW hat ja auch einen 6-Zylinder-Motor!
- Es wird beim Betrieb einer Werkzeugmaschine in der Regel wesentlich weniger Kühlflüssigkeit benötigt, als die verbaute Pumpe liefern und der Maschinenführer sich vorstellen kann (bei CNC-Maschinen ist das allerdings anders). Stellen Sie sich als Äquivalent die Menge Flüssigkeit vor, die in einer 1-Liter-Milchtüte steckt. Schütten Sie davon in einer Minute 20 Stück über Ihrer Werkzeugmaschine aus? Das wären dann 20 Liter pro Minute! Unsere Kühlmittelbehälter, welche wir mit den Komplettsystemen SA und PA vertreiben, fassen übrigens 20 Liter. Stellen Sie sich vor, Sie schütten diese Menge Kühlschmiermittel über das in der Drehmaschine eingespannte Werkstück – wie sähe da wohl Ihre Werkstatt aus? Die tatsächlich benötigte Flüssigkeitsmenge ist in den meisten Fällen wohl eher in Dezi- als in Litern zu bemessen. Natürlich ist es sinnvoll, eine gewisse Überkapazität zu haben, für den Fall, dass doch einmal größere Mengen Kühlschmiermittel benötigt werden und die Pumpe im Normalbetrieb entsprechend über ein Kugelventil zu drosseln.
- Auch an dieser Stelle sei noch einmal erwähnt, dass das in den Datenblättern erwähnte Fördervolumen (Kapazität) einer Pumpe ohne die Angabe der erforderlichen Förderhöhe in einer praktischen Anwendung wenig aussagekräftig ist. Jede Pumpe muss, sofern Sie einen Höhenunterschied zu bewältigen hat, gegen die Erdbeschleunigung (.H.v. 9,81 m/s² auf Meereshöhe) anarbeiten. So sagen 30 Liter/ Minute nicht wirklich etwas aus. Soll die Pumpe 30 Liter/ Minute in einem halben oder in 4 Metern Höhe liefern? Sehen Sie sich also immer das Leistungsdiagramm einer Pumpe an. Und lesen Sie ggf. auch diesen Artikel: Förderhöhe einer Pumpe ermitteln
Die 7 größten Vorteile unserer Kühlmittelpumpen
- Der Elektromotor sowie alle elektrischen Teile der Pumpen befinden sich über dem Flüssigkeitsspiegel (Pumpenreihe ES ausgenommen).
- Das Pumpenrad ist ein Niederdruckrad mit definierter Toleranz, welches keine Probleme mit kleineren Spänen und Partikel hat – größere Späne werden vom Grobfilter im Ansaugtrakt der Pumpe herausgefiltert.
- Beiden Wellenlager befinden sich im Pumpenkopf über dem Flüssigkeitsspiegel, das Pumpenrad läuft “frei”, es sind keine austauschbaren Teile notwendig.
- Aufgrund der Pumpenkonstruktion und da es sich um Niederdruckpumpen handelt, nehmen die Pumpen keinen Schaden, wenn sie trocken laufen, selbst über längere Zeit.
- Die Pumpen können im Betrieb bis zu 100 % gedrosselt werden (z.B. über einen Kugelhahn), auch über eine längere Dauer. So gestaltet sich die Arbeit an einer Maschine erheblich flexibler: Man kann von 100% Zufuhr – etwa bei der Bearbeitung von Guss – auf 0% bei Nylon wechseln, ohne an der Pumpe selbst Einstellungen vornehmen zu müssen.
- Unsere Pumpen eines Typs haben immer den selben Preis – unabhängig der Eintauchtiefe: eine PA-35 in 85 mm kostet so viel wie eine PA-35 in 300 mm Eintauchtiefe.
- Und zu guter Letzt die Betriebsspannung: Auch wenn der Betrieb an 400 Volt Drehstrom in Europa in den meisten Fällen der Standard ist, so können wir alle Pumpen der PA-Reihe auch in 230 Volt liefern, Die SA-Pumpe kann eh beides. Außerdem halten wir alle Pumpentypen für die Spannungen vorrätig, wie sie auf dem amerikanischen Kontinent üblich sind. Sehen Sie dazu unsere Amerikanische Website: MQL-Sytem.com
Für spezielle Anwendungen können wir ggf. Kühlmittelpumpen gemäß Kundenwusch konfektionieren. Sollten Sie im Zweifel sein, welcher Pumpentyp für Ihre Maschine der richtige ist, so fragen Sie uns, wir helfen Ihnen gerne weiter!